Montag 07.08.2006

Heute Abend kommen unsere Freunde aus Horb für 14 Tage zum Mitsegeln zu uns an Bord. Da gibt es natürlich einiges vorzubereiten, schon mal vorbunkern, aufräumen, sauber machen, Platz schaffen und zu allem Stress löst sich beim Motorcheck der Anschlussstutzen vom Seewasserfilter. Na, hoffentlich kriegt Helmut den wieder geklebt und dicht, denn ansonsten können wir den Motor nicht laufen lassen und es wird nichts werden mit unserem Törn „Segeln nach Blanquilla und rund Margarita“. Abends um 19.00 Uhr ist dann alles funktionsfähig und im grünen Bereich, wir trinken noch ein Happy-Hour-Bier in der neu eröffneten Sunset Bar (früher Jak’s) neben der Marina Juan und fahren dann mit dem Taxifahrer Anastasio in dessen alten, aber auf Hochglanz polierten Chevrolet, im strömenden Regen zum Flughafen, um unsere Gäste in Empfang zu nehmen. Regen hätten wir zwar jetzt nicht gerade gebraucht, doch dann fällt der Temperatur- und Klimaschock gegenüber Deutschland für die Neuankömmlinge nicht ganz so krass aus. Wir packen das Taxi bis an Dach voll mit uns 5 Personen und mit den Reisetaschen, eine davon war allein für unsere Bestellungen, die wir in Deutschland geordert hatten, nötig. Begrüßungsschluck an Bord und dann zum Schlafen ab in die Kojen, für unsere Horber Freunde nach 24 Stunden seit ihrer Abfahrt in Horb. Am nächsten Morgen, die Sonne scheint, es ist 32° und dem morgendlichen Schwimmen steht nichts im Wege. Nach dem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück machen wir einen Stadtbummel durch Porlamar mit Mittagessen bei Angela (Oma’s Küche) an der 4 de Mayo. Anschließend nur noch Geldtauschen, Saft, Lomito (Rinderfilet) und noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und wir sind bereit zum Ankeraufgehen.

Gleich am Mittwoch 09.08. heben wir den Anker, bunkern noch mal Frischwasser in der Marina Margarita Yachting und umfahren die Ostküste mit den Sandstränden und die Nordostspitze mit Ziel Juan Griego. Fischessen im  einheimischen Restaurant Viejo Muelle (Alte Mole) in Juan Griego stimmungsvoll unter Palmen, mit Blick auf Meer und die Fischerboote am Sandstrand.

Links: Oma's Küche, ein deutsches Restaurant in Porlamar

Für Urlaubsverhältnisse zu nachtschlafener Zeit um 6.00 Uhr machen wir uns auf die Strecke nach Blanquilla, das 60 sm nordwestlich von hier im karibischen Meer liegt. Das Bordleben nimmt seinen Gang, wir frühstücken unterwegs. Doch zuvor werden die Segel gesetzt, der Motor läuft zur Unterstützung mit, denn wir wollen auf jeden Fall bei Tageslicht in Blanquilla ankommen. Bei dem Geschaukele zu Frühstücken ist auch für uns immer wieder gewöhnungsbedürftig. Delphine begleiten uns eine Weile, mit Blister und Unterstützung durch die Strömung fällt um 17.00 Uhr vor „unserer Bucht“ an der Südküste von Blanquilla der Anker. Ein paar verlassene Fischerhütten, Sandstrand, Korallenfelsen rechts und links der Bucht und wir ganz allein in dem herrlich klaren Wasser. Die Wasserratten sind nicht mehr zu halten, Schnorchelausrüstung raus und hinein ins kühle Nass, die Unterwasserwelt erkunden. Da bleibt uns anderen nichts weiter übrig, als das gleiche zu tun. Auch wenn das Sonnenlicht um diese Uhrzeit nicht mehr so kräftig ist, können wir eine fantastische Unterwasserwelt mit Korallen, Muscheln und Fischen entdecken. Auch an den beiden folgenden Tagen gibt es immer wieder Neues zu sehen und wir haben fast Schwimmhäute zwischen den Fingern, denn das Wasser ist angenehme 26° warm, vollkommen ruhig und ohne Strömung, so dass man stundenlang schnorcheln kann.

Am Sonntag, 13.08. verlegen wir an die Westseite der Insel und ankern vor dem traumhaften 4 Palmen Sandstrand Playa Yaque. Hier liegen schon einige wenige Schiffe vor Anker, so auch die Odessa und die La Piatta, die wir von Porlamar und von Mallorca her kennen. Strandspaziergang und Muschelsuchen – Muschelsuchen – Muschelsuchen. Birgit hat ihren Spitznamen weg „Die Muschelsucherin“, die tütenweise die Muscheln mit an Bord schleppt, alle nur zur Auswahl und zum Selektieren  : - ) ). Immer wieder sind wir von den Pelikanen fasziniert, die in perfekten Formationen anmutige ganz nah über das türkisschimmernde Wasser gleiten. Beim Sundowner genießen wir jeden Abend aufs Neue den Sonnenuntergang mit all seinen Farbnuancen. Immer wieder müssen Rainer und Helmut das im Bild festhalten. Luisa und Luicio von der SY La Piatta schlagen uns einen Dingiausflug mit Picknick in die 2 Meilen entfernte Americano Bay vor und bieten an, dass 2 Personen in ihrem Dingi mitfahren können. Das ist super, denn mit unserem Dingi können wir eine solche Strecke nur mit höchstens 3 Personen bewältigen. Auf der Fahrt in die Americano Bay bekommen wir von den Fischern einen Cero geschenkt, das Abendessen für heute ist mal wieder gesichert. Die Americano Bay, benannt nach dem Amerikaner Mr. Blankenship, der hier ein Haus „weit weg von allem“ gebaut hat, ist vollkommen einsam. Weißer Sandstrand, türkisblaues Wasser, Unterwasserriffe und eine Höhle, die auch Unterwasser weiterführt, laden zum schnorcheln ein.

Rechts: Die Kirche von Juan Griego in der Abendsonne
Die unbewohnte Insel Blanquilla hat traumhafte, weiße Sandstrände und kristallklares Wasser,
das in allen Farben von dunkelblau bis helltürkis schimmert. .

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